Physikunterricht und Schüler/innenvorstellungen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Februar 2008, 18:40 Uhr
In dieser Studie beschäftige ich mich mit dem Problem der Präkonzepte, die Schüler aus dem Alltag in den Physikunterricht mitnehmen oder dort entwickeln. Anhand eines Arbeitsblattes mit dem „Münzproblem“ und dem „Raketenproblem“ teste ich, inwieweit die aristotelischen Vorstellungen zum Kraftbegriff nach dem Mechanikunterricht noch weiter bestehen. Mit Hilfe eines einfachen Experimentes zur Optik untersuche ich, welche Vorstellungen Schüler/innen zu Vorgängen in einer Linse haben, wobei sich die Schüler/ innen zuerst selbständig eine Hypothese überlegen und dann mit Schülerversuche n eine Erklärung in der Gruppe finden und präsentieren müssen. Es zeigt sich:
- Die tief verankerte Alltagsvorstellung, dass jede Bewegung einer Kraft bedarf, bleibt trotz intensivem Bemühen auch nach dem Physikunterricht noch bestehen.
- Die „ad hoc“ konstruierten Vorstellungen zum nicht alltäglichen Linsenproblem werden durch gemeinsames Überlegen und Arbeiten in der Gruppe aber leichter aufgegeben.
Obwohl das Ziel meiner Untersuchung die Schülervorstellungen betraf, zeigte sich überraschenderweise, dass die gewählten Fragestellungen für die Schüler/innen sehr gut geeignete Anlässe sind, sich intensiv mit physikalischen Fragestellungen auseinanderzusetzen und ein Verständnis zu entwickeln. Ich sehe es daher als das Hauptergebnis meiner Studie an, dass derartige Beispiele das Interesse und Verstehen in der Physik nachhaltig fördern. Die Schüler/ innen müssen aber genügend Zeit zum Überlegen haben und (alleine oder in der Gruppe) die gefundene Lösung dokumentieren. Ich werde daher verstärkt nach Problemstellungen suchen, die Schüler/innen neugierig machen zu untersuchen, „was hier wirklich passiert!“
Autor/in: Edeltraud Schwaiger
Durchführende Institution/en: Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Tulln (321016)
Fach/Fächer: Physik
Schulstufe/n: 8. und 11. Schulstufe
Dateien: Langfassung