Mathematikunterricht an Volksschulen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. Februar 2008, 10:05 Uhr

Kritische Betrachtungen zum Unterrichtsverständnis von Lehrer/innen an österreichischen Volksschulen Das Thema vorliegender Arbeit beschreibt grundsätzlich einige, anhand der Literatur beschriebene, wissenschaftliche Annahmen zum Stellenwert der Mathematik im Allgemeinen und konkret zur Situation des Mathematikunterrichts an Volksschulen. Anhand eines Fragebogens für Lehrer/innen an Volksschulen wird deren persönliche Einstellung zum Mathematikunterricht interpretiert. Dem Fragbogen liegt die Annahme zu Grunde, dass sich die Lehrer/innen der didaktischen und lerntechnischen Bedeutung des aktiven und selbstständigen Lernens und Wissenserwerbs der Schüler/innen bewusst sind. Davon ausgehend werden Unterschiede im Antwortverhalten der Lehrer/innen bezüglich ihrer persönlichen Einstellung zum Mathematikunterricht und den tatsächlichen Möglichkeiten zum aktiven Lernen der Schüler/innen in deren Unterricht festgestellt.


Kurzzusammenfassung Das Thema vorliegender Arbeit gibt einige, anhand der Literatur beschriebene, wissenschaftliche Überlegungen zum Stellenwert der Mathematik im Allgemeinen und konkret zur Situation des Mathematikunterrichts an Volksschulen wieder. Diskutiert wird anhand der Literatur und einer empirischen Untersuchung, inwieweit Unterricht Lernerfahrungen der Schüler/innen fördern oder aber auch verhindern kann. Es wird demnach versucht, Unterrichtsmethode und Lehrer/innenhandeln aufeinander zu beziehen, wobei grundsätzlich festzuhalten ist, dass man bei einem Vergleich von verschiedenen Methoden keine sicheren Ergebnisse über deren Wirkung erzielen wird. Ob Unterricht „gut“ ist, hängt in erster Linie davon ab, wie der Lehrer/die Lehrerin vorbereitet ist, wie er/sie die Schüler/innen in eine Thematik einführt und unterstützt, kurz gesagt, wie der Unterricht in Abstimmung mit den jeweiligen Rahmenbedingungen durchgeführt wird. Eine Abhängigkeit der Unterrichtsmethode vom jeweiligen Verhalten der Lehrperson und umgekehrt ist definitiv gegeben. Dem wird ausführlich nachgegangen, wobei auch die Thematik und Problematik der Lehrer/innenausbildung sowie der Lehrer/innenfortbildung Berücksichtigung finden. In Hinblick auf Unterrichtsmethoden wird besonders auf Unterricht im Sinne einer konstruktivistischen Didaktik eingegangen, was in Form einer Beschreibung des philosophischen Hintergrunds sowie einiger auftretender Problembereiche besprochen ist. Anhand eines Fragebogens für Lehrer/innen an Volksschulen wird deren persönliche Einstellung zum Mathematikunterricht interpretiert. Dem Fragbogen liegt die Annahme zu Grunde, dass sich die Lehrer/innen der didaktischen und lerntechnischen Bedeutung des aktiven und selbstständigen Lernens und Wissenserwerbs der Schüler/innen bewusst sind. Es wird jedoch in Frage gestellt, ob die Wahl der Methode und die jeweilige Einstellung der Lehrperson dazu in Einklang stehen, was wiederum ausschlaggebend für das Verhalten der Lehrperson im Unterricht ist. Davon ausgehend werden Unterschiede im Antwortverhalten der Lehrer/innen bezüglich ihrer persönlichen Einstellung zum Mathematikunterricht und den tatsächlichen Realisierungsbedingungen zum aktiven Lernen der Schüler/innen in deren Unterricht festgestellt. Es wurde im Frühjahr 2006 eine quantitative Studie an 175 Volksschullehrer/innen in Österreich durchgeführt, die folgende Ergebnisse brachte: Das Dienstalter der Lehrer/innen hat statistisch gesehen keinen Einfluss auf die jeweilige Art des Unterrichtens. Des Weiteren konnte erhoben werden, dass Lehrer/innen zwar angeben, neben dem Schulbuch zusätzliche Methoden in den Unterricht einfließen zu lassen, dies jedoch weniger im Sinne eines selbstständigen Wissenserwerbs der Schüler/innen in Form von eigenständigem Forschen und Kommunizieren über mathematische Probleme umsetzen. Lehrer/innen an Volksschulen ist die Notwendigkeit der Kommunikation im Mathematikunterricht, um Verstehen zu fördern und eigenständige mathematische Denkprozesse anzuregen, durchaus ein Anliegen. Es wird jedoch angenommen, dass Argumentieren, Hinterfragen und Herleiten im Mathematikunterricht eher einem Wunschdenken entsprechen, welchem eine große Zahl der Lehrer/innen wohl gerecht werden will, deren Umsetzung jedoch für einen Großteil nicht realisierbar zu sein scheint.

Summary

Quoting relevant literature, this thesis supplies a number of scientific assumptions regarding the status of maths in general and the teaching of mathematics in elementary education in particular. Based on literature and an empirical study it explores how a specific teaching method can favour or disfavour the learning experience of pupils. For this purpose it tries to establish a connection between teaching method and teacher behaviour. However, it must be said in advance that a comparison between different teaching methods will not yield reliable results as to their effect on pupils. The quality of teaching depends first and foremost on the teacher's preparation and her/his method of introducing the pupils to a subject, i.e. how teaching is adapted to general classroom conditions. As there is a distinct interdependence between teaching method and teacher behaviour this will be discussed in detail, considering also basic and in-service teacher training. The thesis focuses on constructivistic teaching methods describing them by way of example. Interpretation of elementary teachers' personal attitudes towards teaching mathematics is made on the basis of the answers given in a questionnaire which proceeds from the assumption that teachers are well aware of the importance of pupils' active and self-dependent acquisition of knowledge to the success of didactics and learning techniques. The question is raised, however, whether the individual teacher's attitude and choice of method are in keeping with this awareness because they will be crucial for the teacher's behaviour. Differences were ascertained between the teacher's answers to questions about her/his personal attitude towards teaching mathematics and the actual classroom conditions for active learning. In the spring of 2006 a quantitative study involving 175 elementary teachers was conducted in Austria which brought about the following results: Statistically, the teacher's length of service has no influence on her/his teaching method. Furthermore, though teachers claim to be using teaching methods other than lecturing with the textbook, it is not self-dependent acquisition of knowledge by means of autonomous research of and communication on mathematical problems they encourage. Answers to the questionnaire suggest that teachers do care about communication during maths lessons in order to enhance understanding and autonomous mathematical thinking. However, it seems more likely that debating, analysing and deducting is something teachers would wish to promote but are largely unable to realise in the course of lessons.



Autor/in: Andrea Gerber
Durchführende Institution/en: Universität Wien
Fach/Fächer: Mathematik
Schulstufe/n: 1. bis 4. Schulstufe


Dateien: Kurzfassung - Deutsch, Summary - English
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