Kritisches Denken und Bewerten im naturwissenschaftlichen Unterricht: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. August 2018, 07:02 Uhr
In diesem Projekt werden die Konzepte kritisches Denken und Bewerten im Unterrichtsfach Biologie
und Umweltkunde forciert. Die Literatur legt nahe, dass kritisches Denken nicht vermittelt werden kann, aber dass Bedingungen geschaffen und Themen angeboten werden können, welche die Entwicklung kritischen Denkens begünstigen. Die entwickelten Unterrichtsmaterialien und -strategien sollen im Unterricht kritische Denkprozesse stimulieren. Sie behandeln Themen aus dem Lehrplan an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaften und Gesellschaft, welche die Schüler und Schülerinnen zum Gedankaustausch und zur Positionierung anregen sollen: Schwangerschaftsabbruch, Impfungen, Antibiotikaresistenzen und nachhaltige Ernährung.
Um kritisch zu denken, müssen Schülerinnen und Schüler unter anderem Probleme erkennen, diskutieren und evaluieren bzw. bewerten können. Das Argumentieren ist außerdem ein Teilbereich der Bewertungskompetenz nach Reitschert und Hößle (2007). Daher wurden die Teilkompetenzen Argumentieren und Bewerten in mehreren Schritten geübt. Dazu wurden verschiedene Aufgabentypen eingesetzt, unter anderem Concept Cartoons.
Evaluiert wurden die Aktivitäten des Projekts durch ein Lehrtagebuch, schriftliche Aufgaben der
Schüler und Schülerinnen sowie Tonaufnahmen der Gruppendiskussionen und Einzelinterviews,
wobei nur die Mitarbeiterinnen des Projekts (s. Tabelle unten) sich die Tonaufnahmen anhören konnten und die Lehrperson, also die Kontaktperson (s. Tabelle unten), nur die anonymisierten
Transkripte erhielt. Als problematisch erwies sich die Trennung zwischen Lern- und Leistungssituation. Einerseits zeigte sich, dass die Beurteilung der Produkte die Schülerinnen und Schüler extrinsisch soweit motivierte, dass sie konzentrierter, ernsthafter und engagierter bei der Sache waren. Andererseits wurde dadurch auch Druck aufgebaut, der sich in Angst wandeln könnte. Für die Schüler und Schülerinnen frustrierende Momente ergaben sich vor allem durch bestimmte Rahmenbedingungen, wie der Zeitpunkt der Übung, die Dauer der Aufgabe oder die Aufgabenverteilung. Es zeigte sich jedoch auch, dass sich die Schüler und Schülerinnen an die Aufgabenformate gewöhnten und zunehmends positiver bewerteten.
Autorin: Susanne Rafolt
Durchführende Institutionen:
Bundes-Oberstufenrealgymnasium Innsbruck (701026)
Universität Innsbruck (0)
Fächer: Deutsch, Geografie und Wirtschaftskunde, Biologie und Umweltkunde, Chemie
Schulstufen:
10. Schulstufe, 11. Schulstufe
Schularten:
AHS - ORG, UNI
Dateien:
Kurzfassung
Langfassung