Chemie zum Selbsterarbeiten - ein Erfolg?

Aus Imstwiki
Version vom 5. Juli 2019, 09:40 Uhr von Th (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Am Europagymnasium in Klagenfurt wurde im Schuljahr 2001/2002 eine Projektstudie mit den Klassen 7c und 7d durchgeführt, in der näher beleuchtet werden sollte, ob die merkbare Unbeliebtheit naturwissenschaftlicher Unterrichtsstunden dadurch herabgesetzt werden könnte, dass andere Unterrichtsformen gewählt werden.

Der herkömmliche Unterrichtsverlauf sollte in einer zeitlich begrenzten Periode von vier Wochen völlig aufgelöst werden.

Stattdessen sollten die SchülerInnen in Kleingruppen an einem genau definierten Projekt arbeiten und mit Hilfe umfangreicher Literatur und des Internets einen kleinen Stoffbereich selbst erarbeiten. Der zu bearbeitende Stoffbereich war das Wassermolekül und die Eigenschaften der Verbindung Wasser als Folgen der Molekülstruktur.

Die Projektarbeit wurde durch eine Präsentation jeder Gruppe abgeschlossen, in der die anderen Gruppen den von dieser Gruppe bearbeiteten Stoffbereich vorgetragen bekamen. Dazu war in jeder Präsentation ein repräsentatives Demonstrationsexperiment zu zeigen.

Während der einzelnen Sitzungen und nach den Präsentationen mussten die SchülerInnen zum Verlauf des Projektes Stellung beziehen. Die Stellungnahmen sowie Interviews und eine Videoaufzeichnung der Präsentationen lieferten das Material für die Untersuchung.

Abgeschlossen wurde das Projekt durch einen informellen Test, der überprüfen sollte, ob die von den MitschülerInnen vermittelten Inhalte ebenso gut erlernt worden waren, wie die Themen, welche die jeweiligen Gruppen sich selbst erarbeitet hatten.

Die Testergebnisse, die Befragung der SchülerInnen und die Auswertung der Interviews haben ergeben, dass bei ernormem Zeitaufwand der Erfolg nicht wesentlich besser geworden ist. Zu dem kommt die Erkenntnis aus den Videoaufzeichnungen, dass die Präsentationen sehr gekonnt von jenen SchülerInnen gemacht wurden, die vorher auch schon eloquent waren.

Die SchülerInnen haben laut eigenen Aussagen sehr gerne an dem Projekt gearbeitet, weil es eine Abwechslung war, haben aber zugleich dezidiert ausgeschlossen, dass die Selbsterarbeitung von Themen in Gruppenarbeit zum Regelunterricht werden könnte.


Autor/in: Karl Brachtl
Durchführende Institution/en: Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Europagymnasium (201016)
Fach/Fächer: Chemie
Schulstufe/n: 11. Schulstufe


Dateien: Langfassung

Meine Werkzeuge
Namensräume

Varianten
Aktionen
Navigation