Bemerkungen zum 3. PFL-NW-Seminar (Bad Gleichenberg, 14.4-19.4.1996)

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Dieser Artikel versteht sich als Beitrag zur Evaluierung von PFL-NW.

Zunächst wurden Beobachtungen über Atmosphäre, Kommunikationsstil und Themenschwerpunkte beim abschließenden dritten Seminar des Kurses PFL-NW festgehalten. Fragestellungen, die sich daraus und aus den Zielvorstellungen des Lehrgangs ergaben, wurden in vier teilstrukturierten Interviews mit Teinnehmern und Teilnehmerinnen genauer nachgegangen. Dabei standen die folgenden Fragen im Vordergrund:

Aus welchen Motiven wurde der Kurs gewählt? Inwiefern haben sich in seinem Verlauf bisherige Auffassungen verändert? Und wie sieht die Unterrichtspraxis aus? Was waren die "Highlights", was die Schwächen des Lehrgangs? Wie klappte die Verzahnung von Regionalgruppen und Seminaren? Welche Rolle kommt dem Schreiben von Studien zu? Wie ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis zu beurteilen? Inwiefern gelingt die Weiterverbreitung innovativer Ideen über den Kreis der Teilnehmer/innen hinaus?

Positiv bewertet wurden u.a.

  • die Themenvielfalt über das rein Fachwissenschaftliche hinaus (z.B.: Methoden des selbstständigen Lernens, "Klassenrat", Organisationsentwicklung),
  • die Intensität der Auseinandersetzung mit der eigenen Praxis anhand des Studienschreibens;
  • und vor allem das tiefgehende Umdenken im Verlauf des Lehrgangs, das Teilnehmer und Teilnehmerinnen dazu bewegt, ihren Unterricht radikal zu verändern.

Der Kurs ist als sehr erfolgreich zu bezeichnen, wenn er an der Erreichung der selbstgesteckten Ziele gemessen wird sowie an der Zufriedenheit der befragten Teilnehmer/innen mit dem allgemeinen Verlauf und ihrem persönlichen Gewinn. Woran konnte es anders liegen, dass unverhältnismäßig viele Teilnehmer/innen seit dem Kursbeginn ausgestiegen sind?

Einige der aufgetretenen Probleme, die dabei eine Rolle gespielt haben dürften, sind: *massive Schwierigkeiten beim Studienschreiben ("schlechtes Gewissen", wenig Zeit);

  • nichtausgeräumte Vorbehalte gegen den Aktoinsforschungsansatz;
  • Theoriedefizite (bzgl. Aspekten, die über die eigene konkrete Arbeit hinausgehen);
  • enttäuschte Erwartungen bzgl. naturwissenschaftlicher/fachdidaktischer Anregungen.

Insgesamt stand beim Lehrgang die Veränderung der Unterrichtsgestaltung im Vordergrund. Die damit zusammenhängenden Entwicklungen der Sachstruktur traten dagegen zurück. Eine ausgewogenere Balance wird für zukünftige PFL-NW-Lehrgänge empfohlen.


Autor/in: Reinders Duit
Durchführende Institution/en: IPN/Abtlg. Didaktik der Physik, Universität Kiel


Dateien: Langfassung, Interviews, Zusammenfassung, Wochenplan

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