Wo bleibt eigentlich der Erfolg

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Seit vielen Jahren bemühe ich mich, im Rahmen der Leistungsfeststellung gemäß dem Schlunterrichtsgesetz die Abfrage von erarbeitetem Wissen so zu gestalten, dass die Schülerinnen und Schüler nicht einfach auswendig gelerntes Wissen umreflektiert wiedergeben.

Das heißt, dass es bei mündlichen Fragestellungen, aber auch (und besonders) bei schriftlichen Überprüfungen gemäß Verordnung zu Leistungsbeurteilung §8 Abs.1 lit.c (informelle Tests) von mir gestattet und sogar ausdrücklich gewünscht wird, dass Schülerinnen und Schüler selbst gewählte Unterlagen zur Beantwortung der Fragen heranziehen. Ich habe mir erwartet, dass diese Vorgehensweise,

  • eine Hilfe zuz Erlangung sinnvollerer Arbeitsmethoden,
  • eine Möglichkeit zur Minimierung des oft sinnlos produzierten Leistungsstress,
  • und ein Weg zu besserem Verständnis,
  • und der erste Schritt zu besseren Beurteilungen sein wird.

Ich schreibe mit meinen Klassen nun seit über 20 Jahren Tests in Chemie und Physik (in diesem langen Zeitraum hat es selbstverständlich laufend Verbesserungen und Adaptionen gegeben!) und die von mir erhofften Effekte sind teilweise nur schwach aufgetreten bzw. ganz ausgeblieben.

Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Arten und Ursachen der unerwarteten Fehlleistungen teilweise in unserem Schulsystem, teilweise aber auch im gesellschaftlichen Hintergrund der Schülerinnen und Schüler zu suchen sind. Letztere drückt sich hauptsächlich durch die zunehmende Unfähigkeit aus, mit geschriebenen Sätzen und Fragen kritisch bzw. analytisch umzugehen. Das mach auch daran liegen, dass die heutigen Schülerinnen und Schüler immer mehr Informationen von Bildschirmen aufnehmen. Man wird diesem Trend in Zukunft bei der Formulierung von Aufgaben mehr Augenmerk zuteil werden lassen müssen.


Autor/in: Karl Brachtl
Durchführende Institution/en: Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Europagymnasium (201016)
Fach/Fächer: Chemie


Dateien: Langfassung, Test, Fragebogen zum Test

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