Kategorie:Fermi-Aufgaben
In der Literatur werden Sachaufgaben, in Form von authentischen und offenen Problemen, die offen bezüglich Daten und Vorgehen sind, als Fermi-Aufgaben bezeichnet. Sie sind benannt nach dem Physiker Enrico Fermi. Fermi war dafür bekannt, trotz mangelnder Informationen spontan gute Abschätzungen liefern zu können, lange bevor die Messungen ausgewertet waren. Da er der Meinung war, dass jeder denkende Mensch zu jeder Frage eine Antwort finden müsste, stellte er seinen Studenten oft Fragen, die auf den ersten Blick eigenartig und nicht beantwortbar schienen, wie z. B. „Wie viel Klavierstimmer gibt es in Chicago?“ Dies stiftete zunächst Verwirrung. Bei näherer Betrachtung dieser Frage erkennt man, dass es keine richtige und keine falsche Lösung, sondern ein nachvollziehbares oder ein nicht nachvollziehbares Ergebnis gibt. Es existiert auch kein Standardverfahren, nach dem die Aufgaben gelöst werden sollten. Die fehlenden Angaben werden in Abhängigkeit von der jeweiligen Sachsituation geschätzt oder überschlagen, so dass die Ergebnisse durch die Entwicklung und Beantwortung von zusätzlichen Fragen ermittelt werden können. Fermi-Aufgaben sind also komplexe Probleme, die keine oder für die rechnerische Lösung nur unzureichende numerischen Informationen enthalten. (vgl. Studierende und Kinder lernen voneinander Mathematik, Langfassung, S.8)
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