Günther-Ossimitz-Preis erstmals an zwei JungwissenschaftlerInnen vergeben!

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Am 9. Oktober 2015 wird erstmals an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt der Günther-Ossimitz-Preis für NachwuchswissenschaftlerInnen verliehen. Der Preis ist nach dem am 8. Jänner 2013 verstorbenen Wissenschaftler Günther Ossimitz benannt und fördert Jungwissenschaftlerinnen und Jungwissenschaftler, deren Forschungsthemen wenig im Mainstream repräsentiert, aber dennoch gesellschaftlich hoch relevante Themen behandeln.

Den diesjährigen Preis erhält Mag. Dr. Anna Schreuer, MSc für ihre Dissertation „Dealing with the diffusion challenges of grassroots innovations: the case of citizen power plants in Austria and Germany“. Schreuer hat sich darin mit der Entstehung von Bürgerkraftwerken in Österreich und Deutschland auseinandergesetzt. Bürgerkraftwerke sind Kraftwerke (in der Arbeit von Frau Schreuer Windkraft- und Photovoltaikkraftwerke), die im Besitz von Personen, meist lokal ansässigen Bürgern, sind. In der Arbeit werden Bürgerkraftwerke als „grassroots Innovation“ verstanden, also als Initiative, die von der Bevölkerung ausgeht. Die Arbeit entspricht den Kriterien des Preises im besonderen Maße und dient als Grundlage zur verbesserten Förderung von Bürgerkraftwerken im Sinne einer nachhaltigeren Energiewirtschaft. Sie verspricht damit einen positiven Effekt auf uns Menschen, der den Ist-Zustand verbessert und eine Weiterentwicklung der Gesellschaft ermöglicht.

Dieses Jahr wird ein einmaliger Sonderpreis an Mag. Dr. Thomas Vlk verliehen: Auf Basis systemischer und daoistischer Theorien, die nicht immer unserer westlichen Logik entsprechen und ihnen teilweise sogar widersprechen, analysiert Thomas Vlk Problematiken unserer aktuellen, besonders der betriebswirtschaftlichen Kultur. Dem Preisträger gelingt es mit der Arbeit, unserem Anspruch der Globalität besonders auf der kognitiven Ebene gerecht zu werden, indem er vorhandenes Wissen aus der östlichen Philosophie mit den hochmodernen systemischen Betrachtungsweisen unserer Zeit auf theoretischer Ebene verknüpft. Vlks Dissertation wurde noch von Ossimitz selbst betreut und begutachtet.

 Günther Ossimitz selbst wirkte bis zu seinem Tod an der Alpen-Adria-Universität. Ursprünglich Mathematiker, wandte er sich in seinen späteren beruflichen Jahren der Systemwissenschaft zu und setzte sich für einen interdisziplinären Zugang in der Forschung ein, um Probleme der Gesellschaft optimal lösen zu können. Eines seiner wichtigsten Werke, „Das Metanoia-Prinzip“, beschreibt unter anderem die Bedeutung von prinzipiellen, archetypischen und symbolischen Problemlösevorschlägen.

Der Preis ist mit EUR 500,-- dotiert. Die Stiftung des Preises wurde von Assoc. Prof. Mag. Dr. Barbara Hanfstingl auf Basis von gesammelten Geldern von KollegInnen und FreundInnen initiiert. Die Jury bestand neben ihr aus hochkarätigen Mitgliedern wie Em. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Chroust (Universität Linz), Ao.Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hofkirchner (Technische Universität Wien, Bertalanffy Center for the Study of Systems Science), Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Franz Rendl (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt).

Rückfragehinweise:

Institut für Unterrichts‐ und Schulentwicklung (IUS)
Alpen‐Adria‐Universität Klagenfurt
Assoc. Prof. Mag. Dr. Barbara Hanfstingl
Tel: +43 463 2700 6153,M: barbara.hanfstingl@aau.at