„Ich mache das so“. „Wie machst du es?“ „Das machen wir ab“. Vom ICH zum DU zum WIR entwickelt sich der Lernprozess im dialogischen Unterricht. Eine anregende, interessante, spannende Aufgabe bildet den Ausgangspunkt. Es muss sich für Schüler/innen lohnen, sich intensiv damit auseinanderzusetzen. Die Aufgabe muss das Denken und auch das Tun – manchmal nur das mentale Tun – anregen. Schüler/innen werden herausgefordert, das aufzurufen, was sie schon gelernt und erfahren haben. Mit diesem Wissen gehen sie an die Aufgabe heran. Damit auch andere, vor allem Lehrer/innen nachvollziehen können, was die Schüler/innen bereits mitbringen und daran anknüpfend ihren Unterricht aufbauen können, halten die Schüler/innen all das, was sie denken, im Lernjournal fest. Diese Didaktik wollten wir in einigen Unterrichtssequenzen (Mathematik, Deutsch, Englisch) ausprobieren und erkunden, ob Schüler/innen damit leichter zum Verstehen der Inhalte und zum langfristigen Behalten geführt werden können. Die Hypothese, die dahintersteht, lautet: Schüler/innen lernen an wenigen und exemplarischen Beispielen die Grundzüge und Denkweise der Mathematik, behalten das Gelernte langfristig und können es selbstständig auf weitere Inhalte übertragen (Lerntransfer). Der Bericht behandelt in erster Linie die durchgeführten Mathematikbeispiele. Im Anhang werden die Deutsch- und Englischbeispiele ergänzt. Die Motivation der Schüler/innen kann durch die Art des Unterrichts sehr stark angeregt werden, die Schüler/innen setzen sich intensiv mit den Aufgabenstellungen auseinander. Die Didaktik erfordert neben fachlichem Lernen sehr viel soziales Lernen. Leserlich schreiben, anderen Rückmeldung geben, Achtsamkeit auf Schüler/innen, die eine bestimmte Lernatmosphäre brauchen, Gestaltung der Lernunterlagen sind nur einige dieser sozialen Grundlagen.