Sehr viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben mit der Mathematik enorme Schwierigkeiten, die für Betroffene mit den Besonderheiten dieses Faches zusammenhängen. Das Wissen, das sie sich in der Schule aneignen, gewinnt für sie vielfach nur den Status von Prüfungswissen, welches oberflächlich gelernt und entsprechend schnell wieder vergessen wird. Damit verbunden ist oft eine negative Einstellung zum Fach, das dann als Ganzes abgewertet wird (Heymann 2013, S 7). Insbesondere die Abstraktheit der Mathematik wird als Handicap erlebt: Für viele Schülerinnen und Schüler dominiert der Eindruck, dass sie es mit einem undurchschaubaren, unverstehbaren Begriffsgefüge und Regelwerk zu tun haben (Heymann 2013, S 7). Tiefenverständnis ist gegeben, wenn Kinder mit mathematischen Inhalten Vorstellungen verknüpfen können (vgl. Blum 2012). Die Frage: „Wie geht das?“ wird dabei ersetzt durch die Frage „Was bedeutet das?“. Tiefenverständnis aufzubauen – Hattie (2014) spricht in diesem Zusammenhang auch von „konzeptuellem Verstehen“ – ist ein Anspruch, den wir uns im Rahmen eines modernen, kompetenzorientierten Unterrichts nicht entziehen können. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie es möglich ist, Verständnis im Sinne eines sinnstiftenden Begreifens in den Unterichtsalltag einer NMS zu implementieren.