GewinnerInnen IMST-Award 2014

Kategorie 1.-4. Schulstufe

Übergang Kindergarten/Schule - KISCHU

VOL Alexandra Schiffler, BEd

Volksschule Otto Glöckel Schule
Otto Glöckel Straße 1
3100 St. Pölten
Telefon: 0664/5059498
E-Mail: alexandra.schiffler@schule-noe.at

 

Gewinner KISCHU

Das Projekt KISCHU befasst sich mit der Betreuung von Kindergartenkindern im Bereich der vorschulischen Förderung mit dem Schwerpunkt der Sprachförderung/DaZ und geht aus einer Kooperation zwischen der VS Otto Glöckel, dem Kirchschläger Kindergarten, sowie dem Kindergarten Neuviehofen hervor.

Speziell im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist eine angemessene Förderung aufgrund von unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Entwicklungsständen in der gleichen Altersstufe notwendig. VOL Alexandra Schiffler, BEd hat sich der Sprachförderung von Menschen mit nichtdeutscher Muttersprache mit Engagement und Einsatz sowie mit Sensibilität verschrieben und begleitet und evaluiert diesen Schulversuch seit seiner Entstehung 2008. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht die individuelle Förderung der Kinder, die auch durch vielfältige Angebote und Erlebnisse im sozialen und emotionalen Bereich unterstützt werden.

Im SJ 2013/14 betreute sie die zukünftigen SchulanfängerInnen immer mittwochs und freitags gruppenweise für eine etwa halbstündige Einheit. Frau Schiffler: „Wir spielen, malen und singen miteinander. Spielerisch und mit viel Begeisterung arbeiten wir gemeinsam an verschiedenen Themenbereichen, um den Kindern ihren deutschen Grundwortschatz zu festigen und zu erweitern. Dabei werden auch gezielt motorische Fähigkeiten trainiert.“

Zu Beginn des Projekts war die Tragweite dieser institutionsübergreifenden Kooperation noch nicht absehbar und erforderte sehr viel Engagement der beteiligten Protagonisten. Heute ist diese Kooperation zwischen Kindergarten und Schule ein fixer Bestandteil beider Institutionen geworden, deren Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit außer Frage steht.

 


Das Chemobil: Volksschulkinder experimentieren, ihre LehrerInnen profitieren

Dr. Helga Vogelhuber

Pädagogische Hochschule Kärnten
Hubertusstraße 1
9022 Klagenfurt (Kärnten)
Telefon: 0463/23785-16
E-Mail: hvogl@chello.at

 

Gewinner CHEMOBIL

Die Initialzündung zum Chemobil entstand bereits 2003. Seither fahren fachkundige AHS-ChemielehrerInnen direkt zu den Volksschulen und experimentieren gemeinsam mit den Lernenden und dort Lehrenden. Das Projekt selbst verfolgt dabei zwei Ziele:
1. Den Volksschulkindern einfache naturwissenschaftliche Prinzipien auf experimentelle Weise mit einfachen Alltagsstoffen näherbringen. Jedes Experiment kann von jedem Volksschulkind gefahrlos zuhause vorgestellt werden (Wiederholung des Erlernten). Außerdem fördert experimenteller Unterricht den Sprachunterricht: Das Kind spricht darüber was es macht, was es beobachtet und wie es sich die Beobachtungen erklärt. Das Kind zeichnet sein Lieblingsexperiment und beschriftet es.
2. Den LehrerInnen Mut machen und zeigen, wie sie ihren Sachunterricht verändern können und mit ihren SchülerInnen selbst experimentieren.
Das Chemobil ermöglicht somit zeitgleich die Ausbildung der Volksschulkinder sowie die Fortbildung ihrer LehrerInnen.

Das Chemobil ist ein Selbstläufer geworden und mittlerweile in ganz Kärnten bekannt. In vielen Schulen gibt es LehrerInnen, die in ihrem Sachunterricht die Naturwissenschaften aufgenommen haben. Einige haben durch finanzielle Unterstützung von außen Forscherecken bzw. kleine Labore errichtet, in welchen freudig experimentiert und dokumentiert wird. Das Chemobil wird von der WKO Sparte Chemische Industrie finanziert.

 

Die Patenschaft übernimmt die Industriellenvereinigung Kärnten

 

Kategorie 5.-8. Schulstufe

Junior Master of Science

Dipl. Päd. Franz Schradt

NMS Leoben-Stadt
Max-Tendler-Straße 1
8700 Leoben
Telefon: 0650/2802580
E-Mail: schradt.franz@gmx.at

 

Gewinner Junior Master of Science

Das Projekt setzt sich mit der Schnittstellenproblematik bezüglich der naturwissenschaftlichen Fächer beim Wechsel von Schulstufen, Schultypen und Ausbildungsformen, also beim Übergang von Sek. I (Hauptschule, Neue Mittelschule) zu Sek. II (AHS/BMHS/PTS) auseinander. Als besondere Motivation für begabte und interessierte Kinder kann an der BiNMS Leoben-Stadt als spezieller Leistungsnachweis ein Zertifikat „Junior Master Of Science“ erworben werden. Es handelt sich um einen Leistungsnachweis für weiterführende Schulen und Wirtschaftsbetriebe, an dem das Interesse und die Leistungsbereitschaft des/r SchülerIn erkennbar sind. Der Schwerpunkt der Zusatzausbildung liegt auf dem experimentellen Unterricht. Die Ausbildung dauert 4 Semester und wird in Modulen durchgeführt. Die Abschlussprüfung findet in Form eines Projektes statt, welches vor einer Kommission präsentiert wird.

 

Die Patenschaft für dieses Projekt übernimmt Infineon

 


WORTLEX GEO – Wortschatzerwerb und -erweiterung in Erst- und Zweitsprache anhand von themenspezifischem Wortschatz aus dem Fach „Geographie und Wirtschaftskunde

 

MMag. Rebecca Janker

Hauptschule
Greiseneckergasse 31
1200 Wien
Telefon: 0650/3900625
E-Mail: rebecca.janker.2012@teachforaustria.at

 

Gewinner WORTLEX GEO

Die Neue Mittelschule Greiseneckergasse ist ein Schulstandort in Wien, an dem sich Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 14 Jahren mit zahlreichen Erstsprachen und unterschiedlichen Kenntnissen in der Zweitsprache Deutsch in einem Klassenverband zusammenfinden. Basierend auf Erkenntnissen der Erst- und Zweitspracherwerbsforschung wurde mit den SchülerIinnen ein Glossar für Fachtermini aus dem Fach „Geographie und Wirtschaftskunde“ erarbeitet, mithilfe dessen den SchülerInnen sowohl der Zugang zu bzw. die Arbeit mit Fachwortschatz als auch die Rezeption und Produktion von fachsprachlichen Texten erleichtert werden soll. Dieses Glossar enthält Begriffe in der Sprache Deutsch sowie in 12 weiteren Sprachen, die die Erstsprachen der SchülerInnen der 2. Klasse der Schule darstellen. Ins Glossar aufgenommen wurden Nomen, Verben und Adjektive. Weiters wurden die 80 vorhandenen Begriffe von den SchülerInnen illustriert und man findet auch eine Definition der jeweiligen Fachtermini. Zusätzlich gibt es graphische Symbole, die darstellen, ob es sich (bei Nomen) um die Einzahl- oder die Mehrzahlform der Wörter handelt.

Für die SchülerInnen, die am Projekt teilgenommen haben, bot sich eine völlig neue Art der Erarbeitung von Fachwortschatz in der Zweitsprache Deutsch, aber auch in der jeweiligen Erstsprache – in welcher die entsprechenden Begriffe auch nicht gekannt werden. Die SchülerInnen konnten den Fachwortschatz je nach individuellen Stärken und Vorlieben für sich und die MitschülerInnen erarbeiten.

 

Die Patenschaft für dieses Projekt übernimmt die Wirtschaftskammer Österreich

 

Kategorie 9-13 Schulstufe

Cybermops is watching you! Keep the web clean!

Karin Cerny, BEd, Mag. Jutta Majcen

Berufsschule für Bürokaufleute
Meiselstraße 19
1150 Wien
Telefon: 0676/3412602
E-Mail: karin.cerny@bsbk.at

 

Gewinner Cybermops

ForscherInnen gehen davon aus, dass zwischen 20 und 40 Prozent der Jugendlichen schon einmal im Internet belästigt wurden und auch an der Berufsschule für Bürokaufleute in Wien mehren sich problematische Situationen und Konflikte, wo Jugendliche einander im „virtuellen Raum“ belästigen, bloßstellen, fertigmachen oder auch MitschülerInnen absichtlich ausgrenzen.
Aus dieser Problematik heraus wurde die Idee zum Projekt „Cybermops is watching you – keep the web clean“ geboren. Das Ziel des Projekts ist es, Jugendliche für das Thema Cybermobbing mit Hilfe von vielschichtigen und individualisierten Zugängen zu sensibilisieren.


Durch kreative Methoden wie Brainstorming, Poetry-Slam, Webetechniken u. Ä. sammelten SchülerInnen Ideen, wie sie das Thema „Cybermobbing“ in einen innovativen, künstlerischen, zielgruppenadäquaten und auch aussagekräftigen Kontext bringen könnten. Aus einer Fülle an Slogans und Logos wurde der „Cybermops“, das Maskottchen der Kampagne entwickelt, der mit dem Spruch „Cybermops is watching you – keep the web clean!“ über ein „sauberes“ Internet ohne Mobbing wacht.
Diese Botschaft sollte durch möglichst vielfältige, aber stets positive (weg vom „erhobenen Zeigefinger“) Kanäle an die SchülerInnen der Berufsschule vermittelt werden.

Folgende Maßnahmen wurden im Zuge des Projekts verwirklicht:

  • Plakatkampagne mit Logo und unkonventionellen, griffigen Slogans für ein sauberes Web
  • Konzeption und Dreh eines Videospots, dessen Botschaft „Keep the web clean!“ sich in prägnanter und doch wirkungsvollerweise an die jugendliche Zielgruppe richtet
  • Dauer-Ausstellung „Tatort Internet“, die den Jugendlichen die menschlichen Tragödien hinter den „Web-Opfern“ (Cybermobbing, Internetkriminalität) nahe bringt und Empathie fördert
  • Konzept und Realisierung eines WebQuest zum Thema „Respektvolles Miteinander im Internet“, der die SchülerInnen durch verschiedenen Stationen und Aufgaben rund um das Thema „WWW“ und Cybermobbing“ bis zur Schaffung eines verbindlichen Web-Kodex als Teil der Hausordnung der BSBK führt

 

Die Patenschaft übernimmt der Fachverband für Elektro- und Elektronikindustrie

 

Schul- und institutionsübergreifende Projekte und Netzwerkprojekte

 

EasyGrimm – rechtzeitige Deutschförderung durch Märchen

Dipl. Päd. Franz Kaslatter

Pädagogische Hochschule Tirol
Pastorstrasse 7
6010 Innsbruck (Tirol)
Telefon: 0699/1188585
E-Mail: franz.kaslatter@ph-tirol.ac.at
Web: http://www.easygrimm.at/

 

Gewinner EasyGrimm

Das Projekt EasyGrimm setzt sich mit der gezielten Deutschförderung basierend auf Grimms Märchen bereits im Kindergartenalter auseinander. Aus der Lehrpraxis weiß man, das Märchen das Zuhören fördern, einem klaren Sprachvorbild Raum geben, attraktive Sprechanlässe bieten und als Motiv für vielfältige Aktivitäten wie Lieder, Bewegungsspiele, Basteleien, Spieldialoge, Malmotive usw. faszinieren.

Die üblichen Märchenbuchfassungen sind jedoch für die sprachliche Frühförderung ungeeignet, da sie sprachlich bereits viele 4-jährige Kinder überfordern, deren Muttersprache Deutsch ist. In der Praxis ist also ein wesentlich einfacherer Text nötig, wenn man in der Deutschförderung auf Märchen der Brüder Grimm nicht verzichten möchte.
In diesem Projekt wurden die Märchen jeweils vor dem Erzählen inhaltlich vorbereitet und die wichtigsten Begriffe erarbeitet. Für das Erzählen der Märchen wurden immer wieder neue Darbietungsformen gewählt. Mit Rollenspielen, Bastelarbeiten, Bewegungsspielen, Zeichnungen, usw. wurden die Märchen nach dem Erzählen nachbereitet mit dem Schwerpunkt, möglichst viele Gesprächsanlässe zu nutzen. In jahrelanger konsequenter Zusammenarbeit mit den Kindergartenpädagoginnen und den Organisatorinnen der Deutschkurse konnte ein gleichbleibend produktiver Organisationsrahmen genutzt werden, um die Förderstunden und die erarbeiteten Märchen immer besser an die Bedürfnisse der Sprachförderkinder anzupassen, bis schließlich äußerst brauchbare Textfassungen vorlagen.
EasyGrimm wurde vom Schuljahr 2005/06 bis zum Schuljahr 2011/12 in Kindergärten der Stadt Innsbruck durchgeführt.